Teilprojekt: GenossenschaftMit der Gründung einer Genossenschaft für die Campesinos verfolgen wir ein Ziel: die dauerhafte Stärkung des örtlichen Vereins "ACAHI" (Asociacion Campesino Hilfe), den wir ein paar Jahre zuvor mit den Stevia anbauenden Campesinos gegründet haben. Wie bei allen unseren Projekten, geht es um folgendes:
Durch die Gründung der Genossenschaft gelangen wir auf eine ganz neue Ebene, die uns sehr viel mehr eröffnet, als wir uns wahrscheinlich bisher vorstellen können. Die Mitglieder der Genossenschaft wählen den Namen "ka'a he'ê poty", weil das in ihrer Sprache (Guaraní) die Blüte der Steviapflanze beschreibt und das wiederum ihre finanzielle Unabhängigkeit, bzw. die wesentliche Verbesserung ihres Lebens symbolisiert.
Ganz spezielle Ziele sind es, die Kleinbauern in der Genossenschaft zu stärken, ihre Anbaubedingungen samt technischer Hilfe zu festigen, als auch die Vermarktung der Stevia- Ernte und weiterer alternativer Anbauprodukte zu verbessern. Mit diesem wichtigen Baustein in der Entwicklungshilfe soll also die bestehende landwirtschaftliche Produktion verbessert werden und die Vermarktung der Ernten soll eine Erhöhung des Einkommens erzielen. Gleichzeitig soll durch spezielle Wissensvermittlung/ Bildung den Kleinbauern ermöglicht werden, gemeinschaftliche Projekte zu verwirklichen, die sich an der Mischkultur orientieren (andere Pflanzen, Viehzucht, kleine industrielle Prozesse). Unzählige Versammlungen werden ab- und festgehalten. Der Dialog zwischen den Kleinbauern und uns Entwicklungshelfern ist immens wichtig. Nur so können wir ihnen unsere Gedanken und Ideen näherbringen, bzw. sie uns ihre Ideen, aber auch ihre Probleme oder Lösungsvorschläge erklären. Am 27. November 2009 findet die Gründungsversammlung zur Genossenschaft "ka'a he'ê poty" im Mehrzweckhaus der Organisation ACAHI in der Siedlung Mariscal Estigarribia, Alto Paraná in Paraguay statt. Ich habe das Glück dabei sein zu dürfen! Mauricio, unser Projektmanager leitet die Sitzung und erklärt mit einem Powerpoint-Vortrag wie die Genossenschaft aufgebaut ist und funktioniert. Das wirkt für mich total verrückt, inmitten dieser Armut mit solch fortgeschrittenen Medien zu arbeiten. Aber es erleichtert das Verständnis für Neuerungen und deren Prozesse - wie überall auf der Welt. In die Vorstandschaft der Genossenschaft werden 4 Kleinbauern und der Projektmanager gewählt. Somit werden sie automatisch darin geschult wie die Genossenschaft zu führen ist. Dem Vorstand werden sämtliche verwaltungstechnische Aufgaben übertragen. Teilprojekte werden ermittelt, organisiert und durchgeführt, nachdem gemeinsam erörtert wurde, was welche Priorität hat und warum.
So zum Beispiel auch die Problematik, dass über den Winter wenig Geld mit Stevia verdient wird. Probleme werden gemeinsam analysiert, Lösungsvorschläge gesammelt und so entwickelt sich ein neues Projektmanagement zur Realisierung eines Teilprojekts, welches durch den Vorstand selbst organisiert wird. Dieses Teilprojekt wurde als "Gemüsegarten für den Winter" definiert. |
--- © 2003 - 2024 by Campesino Hilfe e.V. --- |